Honigernte und Kunstschwarmbildung

Anfang des Monats war es soweit. Die erste Honigernte! Auch wenn dieses schlechte Frühjahr keine Honigmengen versprach, haben wir uns sehr auf diesen Tag gefreut. Am Ende waren wir doch überrascht, dass einige Kilo Honig im Eimer waren. Aber fangen wir am Anfang an.

abgefegte Honigwabe
abgefegte Honigwabe

Da wir die Honigernte mit Bilden von Kunstschwärmen kombinieren wollten, mussten erstmal Königinnen her. Da unsere Zuchtversuche in keinster Weise funktioniert haben, mussten wir auf gekaufte Königinnen einer anderen Imkerei zurückgreifen. Zeitlich war alles perfekt abgestimmt. Am Abend vorm Schleudertag, waren die „Damen“ geliefert.

Früh morgens begann der Imkertag. Zuerst haben wir auf unserem Außenstand die Honigräume abgefegt. Dazu wurde jede Wabe gezogen und die aufsitzenden Bienen haben wir über einen großen Trichter in eine Kunstschwarmkiste gefegt. Dabei sollte man eine Waage unter die Kiste stellen. Wenn man 1,5-2kg Bienenmasse zusammen hat, hat man einen genügend großen Kunstschwarm gebildet.
Gleich anschließend hat sich der Arbeitsvorgang am Heimbienenstand wiederholt.

Ein stolzer Imker mit einer Honigwabe
Ein stolzer Imker mit einer Honigwabe

Die abgefegten Honigräume bringt man nun zum Schleuderraum und erntet den Honig. Dieser muss mehrfach gesiebt und unter penibler Sauberkeit in Eimer gefüllt werden. Nach der Ernte wird der Honig gerührt. Darüber berichten wir sicher später.

Die Schwärme werden ca. zwei Stunden ohne Königin an einen schattigen Ort gestellt. Nach dieser Zeit werden die Königinnen in dem verschlossenen Zusetzkäfig in die jeweiligen Kunstschwarmkästen gehängt. Die Kästen kommen nun für 3 Tage in den Keller in sogenannte Kellerhaft. Jetzt kann man die Schwärme wunderbar gegen Varroa behandeln. Wichtig ist es die Schwärme zu füttern. Im Gegenteil zu einem Naturschwarm, hat ein Kunstschwarm keinen Reiseproviant dabei.

Nach der Kellerhaft, werden die Schwärme in neue Beuten eingeschlagen. Die Beuten sind nur mit Mittelwänden bestückt. Man hat so einen Start mit frischem Wabenmaterial. Die Schwärme werden nun mit Flüssigfutter z.B. über eine Futterzarge gefüttert. Die Mittelwände werden so sehr schnell ausgebaut und die Königin beginnt schnell mit ihren Job.

Der Schwarm hängt unter dem Deckel des Kunstschwarmkastens.
Der Schwarm hängt unter dem Deckel des Kunstschwarmkastens.

Einen Kunstschwarm haben wir in die Beute einlaufen lassen. Wirklich ein tolles Naturschauspiel. Wir haben die Königin unter Futterteigverschluß in die Beute gehängt. An das Flugloch haben wir eine große Holzplatte gelegt und darauf den Schwarm geschüttet. Nun hat es wenige Sekunden gedauert, bis die ersten Bienen ihr neues Zuhause bezogen haben. Nach einigen Minuten ist eine regelrechte Völkerwanderung entstanden. Nach ca. 30min waren alle Bienen in der Beute.

Der Schwarm läuft in die Beute ein.
Der Schwarm läuft in die Beute ein.

Nun freuen wir uns über starke Jungvölker für nächstes Jahr.

Fragen, Anregungen und Kritik bitte in den Kommentaren.